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Schrein tut gut. „Gallisches Dorf“ und große Stadt nicht minder.

Hingehen ist leichter als den Ort auszusprechen

Der Sakurayama Hachimangu Schrein ist wie viele andere religiöse Orte in Japan auch: Er nimmt den Besucher ein und erdet. Faszinierende Ruhe, Rituale von Tragweite und Platz für die eigenen Gedanken. Dieser ist ein Shintō-Schrein. Die Naturreligion des Shintoismus wird ausschließlich von Japanern gelebt, während der Buddhismus weltweit bekannt ist. In Japan haben diese beiden Religionen gleichgroße Bedeutung. Andere gibt es nicht. 

Knallbunter Markttag in Takayama

Blumen, Obst, Gemüse, Nippes: Eine schöne Mischung aus Markt und Trödel, unaufdringlich das Angebot, fröhlich die Anbieter, die Touristen gewohnt sind - hier vorzugsweise aus Frankreich. Das hat den Vorteil, dass der Crêpe nicht weit ist…

UNESCO-reife Postkartenidylle

Zwischen Takayama (flächenmäßig größer als der Ballungsraum Tokyo) und Kanazawa (alles so neu hier) liegt Shirakawa-gō: Ein bisschen Sylt (wegen der naturgedeckten Dächer), ein bisschen Schlumpfhausen - oder doch eher, wie bei Asterix und Obelix? Die UNESCO jedenfalls hat das Dorf zum Welterbe erklärt. Hier kam einst die Seide her - und heute jede Menge (japanischer) Touristen hin. Die Häuser sind ohne einen Nagel gebaut worden, die Dachstühle wurden vertäut. Seit den 1800er Jahren stehen sie da, trotzen gelegentlichen Erdbeben und sind sich einig in ihrem Baustil: „Gassho-Zukuri“ nennt sich der - auf deutsch in etwa „gefaltete Hände“… Wohl auch ein Pflichtausflug für japanische Schüler, was die interessiert und locker wegstecken…

Das große Hotel-Schaulaufen und anderer Glanz der Neuzeit

Kanazawa lässt Betrachters Mund offen stehen: Ein Hotelturm neben dem anderen - ganz so als hätten alle Reisenden nur diese eine Pilgerstätte. Die Stadt strotzt nur vor Selbstbewusstsein und Modernität: Ein unfassbarer Bahnhof (der es locker mit dem Berliner Hauptbahnhof aufnehmen kann), Restaurants satt, Ordnung, die nichts dem Zufall überlässt… Und dann war es bei mir an diesem Abend mal ein McD-Besuch: Eine „Bodenprobe“ sollte ja den Beweis erbringen, dass es beim goldenen „M“ fern der Heimat genauso schmeckt, wie zuhause. Tut es - und kostet knapp zwei Drittel dessen, was in der Heimat aufgerufen wird. Wer sich zwischen Stäbchen und Besteck nicht entscheiden kann, packt hier mal richtig zu.

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